Den „Neckargänsen“ der Handballabteilung des TSV Neckartenzlingen, sind aufgrund der
Pandemiebedingten Beschränkungen zurzeit sprichwörtlich die Flügel gebunden. Das wöchentliche
Training, die nervenaufreibenden Spiele am Wochenende und vor allem der regelmäßige Kontakt mit
den Sportkameraden/innen fehlt massiv. Doch auch wenn den „Neckargänsen“ zurzeit die Flügel
gebunden sind, so haben sie immer noch zwei Beine, auf denen man hervorragend watscheln kann.
Mit dieser Einstellung riefen die Ganter der ersten Herrenmannschaft, Mitte Dezember des letzten
Jahres, zum großen Watscheln auf. Eine Lauf-Challenge, bei der sieben verschieden Mannschaften
der Handballabteilung gegeneinander antreten sollten, mit dem Ziel 555 km so schnell wie möglich
zu „erwatscheln“. An den Start gingen alle drei aktiven Mannschaften des TSV, bestehend aus der
Damenmannschaft, der zweiten Herrenmannschaft und der ersten Herrenmannschaft. Dem
Gewinner winkt ein Kabinenfest, sobald Corona es wieder zulässt. Zeitgleich traten außerdem die
weibliche A-Jugend gemeinsam mit der weiblichen B-Jugend, gegen die männliche A- und B-Jugend
an. Auch hier würde der Sieger ein Kabinenfest gewinnen.
Insgesamt sieben Wochen hatten die Mannschaften dafür Zeit. Wöchentliche Berichte über die
aktuellen Zwischenstände hielten die fleißigen „Watschler“ immer auf dem Laufenden und klärten
zusätzlich über die Highlights der Woche auf. Und auch wenn das Wetter immer kälter und
schneereicher wurde, so stiegen die „erwatschelten“ Kilometer Woche für Woche an. In der vierten
Wettkampfwoche wurde man sogar Zeuge eines Marathons in unter vier Stunden, der von der Top-
Gans der zweiten Herrenmannschaft, Niels Kregel, in den Sand des Neckarstrandes gewatschelt
wurde. In Woche Vier schafften es die Junggänse der weiblichen A- und B-Jugend außerdem, mit
einer unglaublichen Wochenleistung von 322km, als erstes Team die 555 km Marke zu knacken und
standen damit bereits frühzeitig als Sieger des Watschel-Wettbewerbs fest. Eine Woche später
ereignete sich dann ein echtes Foto-finish, bei dem die Jung Ganter der männlichen A- und B-Jugend
ihre Burzel noch gerade so vor die Schnäbel der ersten Herrenmannschaft schieben konnten.
Um den Wettbewerb zusätzlich spannend zu halten wurde außerdem noch ein kleiner
Sonderwettkampf eingeschoben, bei dem die Trainer der einzelnen Mannschaften gegeneinander
antraten. Diesen konnte die Leitgans der zweiten Herrenmannschaft, Frank Hermann, für sich
entscheiden und gewann damit zehn wichtige Bonuskilometer für seine Mannschaft. Wie wichtig
diese Bonuskilometer noch werden würden zeigte sich in der siebten und damit letzten
Wettkampfwoche. Am allerletzten Tag der Watschel-Challenge überquerten die Ganter der zweiten
Herrenmannschaft gerade noch so die Ziellinie und sicherten sich damit den vierten Platz in der
Gesamtwertung. Das Watschel-Team der Damenmannschaft blieb zu Beginn der Challenge zu lange
in den warmen Neckarquellen zurück und verpasste schließlich, trotz einigen Ufersprüngen im
Verlauf des Wettbewerbs, die 555 km Marke.
Die Siegertruppe der weiblichen A- und B-Jugend hielt sich trotz des vorzeitigen Gewinns der
Challenge weiterhin fit und beendet den Wettkampf nach sieben Wochen mit unglaublichen 1300
km. Insgesamt nahmen 50 Gänse und Ganter des TSV Neckartenzlingen bei der Watschel-Challenge
teil und erwatschelten zusammen rund 3265 km.
Die Watschel-Challenge des TSV Neckartenzlingen war also ein voller Erfolg, bei dem zumindest das
Gefühl aufkam ein klein wenig Vereinsleben betrieben zu haben.
Jendrik Hermann